Wednesday

07. november 2005 - las cascadas


heute wird der bericht richtig umfangreich ausfallen. um das lesen etwas einfacher zu gestalten, werde ich die erlebnisse tagweise notieren.

mittwoch:

frau lobo spürte die müdigkeit der letzten wochen und monate. nachdem sie am morgen zwei maschinen wäsche aufgehängt hat, sinkt sie ermattet auf ihr bett und wacht erst nach 4 stunden wieder auf - gerade rechtzeitig um mit judith die einkäufe fürs wochenende zu machen. waren anderthalb stunden beschäftigt und hatten den gesamten kofferraum des taxis voller tüten. den abend verbrachte ich ganz ruhig mit sebastián, denn am nächsten morgen wollten wir zeitig aufbrechen.

donnerstag:

wir haben es bis 7.00 uhr geschafft und ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine zweite tasse kaffee. in einer zweierkolonne geht es los: alfonso mit den mädels voran und sebastián y yo hinterher. der gedanke an frühstück lässte uns nicht los und etwa auf der höhe von machachi erreichen wir das restaurant "la vaca", wo wir, dank des vitamin b von alfonso, auch schon nach 10 minuten wartezeit einen tisch bekommen. super leckeres frühstück!!! gestärkt geht es weiter gen süden, mit einer kurzen eispause in salcedo, das jude und ich ja schon vom letzten wochenende kannten ;o) kurz vor baños zog sich der himmel zusammen und ein feiner nieselregen startete. stau. aber nicht lange. zogen unsere bahnen durch das örtchen, das auf grund des feiertages zum bersten anegfüllt war und verließen es dann wieder. mir fiel an dieser stelle schon auf, dass sich die vegetation geändert hatte. die berghänge waren von einem satten grün und ab und an sah ich bunte flecken, die nur blütenblätter sein konnten. die luft war klar und rein und wir hielten das nächste mal. nun hieß es, höhenangst vergessen. kletterten wagemutig in einen drahtkorb und überquerten in einigen metern höhe den río verde. waren ziemlich schnell, aber ich vergass selbst meine angst und reckte die nase umso mehr dem wind entgegen. beim nächsten stopp hiess es dann: ein bisschen bewegung tut gut und so stiegen wir zu einem wasserfall hinab - el pailón de diablo. der aufstieg bewies dann, dass der tägliche weg zur arbeit sich bezahlt macht. nichtsdestotrotz war es bereist vier und wir hatten einen tierischen hunger. der verehrte leser beachte hier die wortwahl, denn die spezialität der region ist gegrillte forelle. ich kann euch gar nicht sagen wie toll die geschmeckt hat, aber eines ist sicher: es war die bisher beste forelle meines lebens!!! der nächste teil der strecke wurde schon schlechter (mutsch und paps: wie früher das letzte stück in werben und das konstant über stunden). zum glück hatten wir aber 2 4wd und da kamen wir wenigsten einigermaßen voran. puyo war der letzte stopp, wo wir wasser und unmengen an frischen früchten kauften. ich blieb im auto sitzen und beobachtete die dämmerung. je schwüler die nacht wurde, desto aktiver wurden die menschen. beeindruckend. den rest des weges konnten wir nur in schrittgeschwindigkeit zurück legen und ich bat sebastián eimal anzuhalten und das licht auszuschalten. die absoluteste dunkelheit, die ich je erlebt habe. dazu die geräuschkulisse des dschungels, die originalgetrau von einer dieser relax-cd-sammlungen stammen konnte. jedenfalls erreichten wir irgendwann den parkplatz und von dort hiess es nochmal 10 minuten fussmarsch mit all den rucksäcken und essensvorräten im schein einer funzeligen taschenlampe durch den finsteren dschungel. am ende des weges dann das haupthaus der lodge. qué chévere und bei einer cerveza und einem cigarillo wurde erstmal gerastet. sebastián und ich mussten uns dann noch eine taschenlampe organisieren, denn wir erhielten eine (durchaus komfortable) hütte etwa 3 minuten vom haupthaus entfernt; mitten im dschungel. mit terrasse und hängematte, umflattert von unzähligen großen und kleinen schmetterlingen.

freitag:

nach einem stärkenden frühstück auf der veranda, cremten wir uns alle mit anti-mücken-mucks ein und stülpten uns die gummistiefel über. roberto, unser führer, wetzte ein letztes mal seine machete und ich schnallte mir den rucksack um. wir hatten eine dschungelwanderung vor uns, das ziel: eine der cascaden, die der lodge ihren namen verliehen haben. der weg, nein pfad, stellte sich als äußerst schlammig heraus (danke gummistiefel und dschungelhose)und wir hatten unseren spass wie kleine kinder (lecker schlamm). mussten über bäume klettern, flussläufe durchqueren und hügel überwinden. unterwegs erklärte uns roberto einige heilpflanzen und wir konnten auch ein paar besonders exotische früchte probieren. ich fühlte mich großartig. wir schwitzten alle, aber das war dieses angenehme schwitzen, das dir sagt, dass du aktiv bist!!! der ultimative abstieg zum wasserfall war echt krass. in einem super steilen winkel musste man und frau sich im schneckentempo seinen weg suchen. das rechts und/oder links befestigte seil war nur temporär eine hilfe, denn ab und an hatten es blattschneideameisen okkupiert und die wurden echt grantig, wenn sie gestört wurden! wir schafften es dann aber doch noch und rissen uns in tiefster erleichterung die klamotten vom leib. ab in die fluten des wassers. die strömung war übel, aber das nass umso angenehmer!!! nixengleich streckten wir unsere bikinikörper auf den steinen aus und genossen die sonne. ein kurzer snack und zurück zur lodge. ein erneuter gewaltmarsch, so dass die dusche die größte motivation war! am abend kochten wir mexikanisch und tranken wein und tequilla auf der veranda...

samstag:

wieder ein leckeres frühstück. gerade als ich mich fertig gemacht hatte - heute sollte es zu wasserfall zwei gehen - da machte der regenwald seinem namen alle ehre. aber auch das war nicht schlimm. ich bat sebastián die matratze auf unsere terrasse zu verfrachten und wir genossen die mittagsstunden draußen - umschwirrt von den schmetterlingen und farbenfrohen vögeln. ein fauler tag, aber sehr angenehm ;o)

sonntag:

früh aufstehen hiess es, denn wir hatten viel vor! nach dem frühstück sprangen wir sofort ins auto und fuhren endlose strecken durch feucht-heißes amazonasgebiet. danke air-co in unserem auto!!! wir erreichten den río napo und schnellten undgefähr eine halbe stunde auf dem fluss entlang bis wir in ein reservat kamen, das sich um ausgesetzte und illigal ein- bzw- ausgeführte tiere kümmert. wir wanderten durch den drückend heißen dschungel, immer begleitet von einem kleinen nasenbären und zwei trompetenhühnern. vorbei an kaimanen, ozeloten, wasserschweinen und über uns schwangen sich die äffchen von baum zu baum. der abschluss der tour war der direktkontakt mit den beiden boas. wunderbare tiere und ihre haut tat sooo gut bei der hitze auf meiner haut!!! wir bestiegen erneut das boot und heizten wieder zurück zu den autos. mittagessen in tena: dreißig grad im schatten und das restaurant bereits mit weihnachtsdeko kitschig verunstaltet. aber der fisch (tilapia) umso leckerer!!! danach dann wieder zurück in die sierra. der himmel wurde immer dunkler, die straße immer düsterer und die abgründe immer gefährlicher. eine schreckliche straße, aber gegen 7 uhr erreichten wir endlich papallacta und tauchten in die heißen fluten. grrr. um halb 11 bin ich ins bett und ich träume immer noch von dem wochenende. ein einmaliges erlebnis. der dschungel hat mich infiziert - da will ich wieder hin. aber sebastián meint, dass wir erstmal an die küste fahren. auch nicht schlecht, damit ich meine hautfarbe etwas der seinen anpassen kann ;o
für alle, die sich schon mal ein bild von der lodge machen möchten: hier der link zur homepage von alfonso: http://www.surtrek.de/de/cascadas.htm

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