Wednesday

24. märz 2006 - que sorpresa


nach dem aufenthalt im dschungel musste ich ersteinmal richtig ausschlafen. und dann? naja, verbringe die tage damit, vor meinem koffer zu stehen und zu ueberlegen wie ich meinen gesamten krempel in diese kleine schale packen soll. was hilft? ablenkung. ein weiterer film, der auf der unbedingt-sehen-muessen-weil-oscar wurde am dienstag abend abgehakt: brokeback mountain oder el secreto de las montañas wie er ja hier heisst. hm. selbst fuer meinen geschmack teilweise etwas zu heftig... am mittwoch abend haben wir mal wieder ne maedelsrunde gemacht und sind ins red hot chili peppers - wegen der margaritas. boah, die sind sooo gut. ich nehm immer mit erdbeere. ein traum sondergleichen!!! sehr schoenes after-work ;o)

naja, und gestern abend? da haben wir es uns nocheinmal richtig gut gehen lassen. es lebe alfonso und seine maschine (also sein auto, hihi). sind nach papallacta in die thermen gefahren und haben alle viere (oder so) von uns gestreckt. wie chillig. mit massage. grrr. und das erste mal, dass ich danach einen kurzen kreislaufzusammenbruch hatte. aber dank gatorade ging es mir innerhalb weniger minuten wieder richtig gut und ich setzte mich hinter das lenkrad der maschine, hihi. genau mitternacht mit dem nebel wieder in quito angekommen und seelig ins bett gefallen!

heute morgen dann verhaeltnismaessig zeitig aufgestanden, kaffee gekocht und e-mails gecheckt. airberlin fliegt eine halbe stunde eher. so hab ich zwei stunden in malle. hey! zeit fuer ein bier auf dem ballermann. wuerg. ansonsten? ach ja, brauche ja noch eine ausreisegenehmigung. springe also ins taxi und fahre zur einwanderungsbehoerde. zettel ziehen wie auf dem arbeitsamt. habe nummer 164; sind bei 152. ueberraschenderweise geht alles ziemlich schnell. der duester drein blickende herr in uniform fragt mich, wann ich ausreise und verlangt vier dollar. das wars?! bin voellig ueberrascht... was mach ich nur mit dem rest des vormittages? hm, der park ist in der naehe und genau, im park ist doch das vivarium - eine art riesiges terrarium mit einheimischen amphibien. gute idee. ich stapfe, mit sonnenbrille getarnt - richtung park. es ist fantastisches wetter; fruehling; circa 20 grad (und ein bisschen mehr in der direkten sonne). kaufe mir eine eintrittskarte und betrete die welt der angeblich glitschigen paradiesvertreiber... habe mich verliebt. drei riesige amazonas-boas liegen zusammen gerollt vor mir. und dann - in altbewaehrter harry potter manier - fange ich an mit einer der huebschen zu kommunizieren. sie folgt meinen bewegungen am glas. bin wie ein kaninchen - voellig gebannt. will auch ne boa... kommt ihr mich dann noch besuchen?! nun gut, danach trete ich einen spaziergang nach hause an: entlang der hauptverkehrsstrassen, durch den park und das riesige einkaufszentrum. erwerbe noch ein oregano-ciabatta (fuer sage und schreibe 70 centavos!!!) und bin bereits vor zwoelf wieder zu hause.

und gerade? es ist halb vier. ich habe mir einen weiteren kaffee gekocht. bin gerade von einem ausgedehnten mittagessen mit sebastián wieder zurueck... reis mit riesenshrimps, gebratene banane und eine flasche bier. dazu gehobene konversation. sehr schoen. und heute abend? da faengt der abschieds-feier-marathon an...

22. märz 2006 - makete kapawi, makete ashuar


ich moechte euch heute vom grossartigen abschluss meines ecuador-aufenthaltes berichten: einer vier-tage-reise in den tiefsten dschungel des landes. die kapawi ecolododge & reserve (www.kapawi.com) war mein ziel; direkt gelegen an der peruanischen grenze... eine reise in die welt eines indianer-volkes, das erst in den 70er jahren entdeckt worden ist...

freitag:

gegen zwoelf uhr sollten wir (andreas und meine wenigkeit) auf dem flughafen in quito sein. wurden ganz touri-maessig von einem airport representative der lodge empfangen und mit informationen ueberschuettet. trekking-rucksack wiegen (nicht mehr als 11 kilo durften es sein) und unsereiner auch auf die waage (grummel. naja, so schlimm war es nicht.) und dann hiess es ersteinmal warten... in der zwischenzeit bekanntschaft mit den anderen beiden paeaerchen gemacht: einmal gringos und einmal englaender. alter: 70 und aufwaerts... das kann ja was werden. so, flugzeug wird aufgetankt. wir laufen ueber das rollfeld. ein blick nach vorn und ich denke, dass die reise sehr lustig wird. die maschine erinnert mich an einen dieser abenteuer-dschungel-absturz-filme. wir steigen in gebueckter haltung ein. rechts zwei sitze. mitte gang. links ein sitz. insgesamt fuer 19 leute. die tuer zu den piloten ist offen. ich sehe beim start aus dem fenster - vorn!!! der flug ueber die anden ist grossartig... und 45 minuten spaeter landen wir schon in shell. unbenutzte sitze ausbauen, bier einpacken... na wenigstens scheint die bar gut ausgestattet zu sein. der barkeeper sitzt neben mir; schlaeft aber die ganze zeit. erneute 45 minuten flug. diesmal ueber die unweiten des amazonas-dschungels, dessen gruen aus der hoehe aussieht wie riesiger brokkoli. haeuser oder aehnliches? fehlanzeige. ab und zu eine braune schlange, die das gruen durchsetzt - die fluesse... und dann landen wir mitten in einer bananenplantage. nun vestehe ich auch, dass es bei regen unmoeglich ist, zu starten. die indianischen traeger schnappen sich unsere rucksaecke und wir stapfen durch den dschungel; erreichen ein dorf und springen in ein motorisiertes kanu. nach circa 15 minuten erreichen wir die lodge; naja, den steg, der zur lodge fuehrt. beziehen unsere cabaña und gehen zurueck in die bar, die auch bibliothek, souvenir-shop und versammlungsraum ist. eine riesige fledermaus fliegt mir in die haare. das arme tier hat sich verflogen. mittlerweile ist es dunkel und der einzige ort, wo wenigstens ein bisschen licht herrscht, ist nun einmal dieser raum. werden mit unserem guides bekannt gemacht: hernán, der grosse teddybaer und gorge, der ashuar-indianer, der grimmig drein schaut. unsere gruppe? ein schwul-lesbischer mix. andreas, meinereiner, ein amerikanisches schwules duo und ein amerikanisches lesbisches duo, jeweils mitte fuenfzig. sind aber gut drauf. entschuldigen sich bereits beim abendessen fuer bush, hihi. und am abend? die erste wanderung durch den dschungel. fuehle mich total daemlich, weil weder taschenlampe noch fernglas mit. und das passiert mir! naja. sehe die blau-weiss-gestreifte lanzenotter aber trotzdem. und ebenso die naechtlichen insekten, die hier mutantische ausmasse annehmen... oder hat euch schon einmal ein handteller-grosser grasshuepfer beehrt?!

samstag:

ich stehe um 6 uhr auf, damit ich mit auf die vogel-beobachtungs-tour gehen kann. sitze noch ein wenig duselig im kanu und versuche die faszination fuer die gefiederten nachzuvollziehen. negativ. sind ja ganz nett anzuschauen, aber ansonsten?! hm. ploetzlich unruhe: in den wipfeln einer palme sehe ich zwei lange schwaenze. die dazu gehoerenden tierchen sind kapuziner-aeffchen (falls ich mich nicht verhoert habe). aber so schnell wie sie da waren, sind sie auch wieder weg. hmpf. dafuer werden wir in der naechsten sekunde von 15 kleinen fledermaeusen attakiert. waere auch sauer, wenn man mich wecken wuerde! ... nach dem fruehstueck zieh ich meine dschungel-klamotten an: shirt, trekking-hose und gummistiefel. dazu eine tonne muecken-mucks und fertig. gorge schlaegt den weg mit der machete frei. andreas und ich folgen, stellen fragen (sprechen spanisch). unsere regenbogen-gruppe bleibt immer mal ein stueckchen weiter weg... sind mir zu langsam. fuehle mich eins mit der natur. entdecke giftige, kleine, bunte froesche, riesige killer-ameisen und beeindruckende wuerge-feigen-baeume. gorge macht mir ein armband aus einem palmenblatt (haelt immer noch) und ich taettowiere mich mit dem saft einer pflanze. und dann faengt der regen an. innerhalb von drei sekunden bin ich durch bis auf die haut. der indianer schlaegt mir ein buendel palmenblaetter ab und ich schuetze wenigstens das gesicht. der weg ist versperrt. ein baum. daneben? eine kleine lagune. ich freue mich wie ein kleines kind und stapfe mit den gummistiefeln durch den schlamm. und dann haben wir die halbinsel auch schon durchquert, steigen ins kanu und fahren zurueck zur lodge. mittagessen. und siesta - in der haengematte. hm. q rico. ... am nachmittag fahren wir den fluss hinauf und wechseln das transportmittel. unsere mit-fuenfziger mit hernán ins rafting-boot und andreas, sandrita und der grimmig drein schauende indianer ins kajak. paddeln. aber die stroemung abwaerts. sitze vorn und strecke die beine aus, geniesse die urwald-kulisse und lausche den geraeuschen des dschungels. und dann ploetzlich: fluss-delfine. ganz kurz, aber ich hab die rueckenflosse gesehen ;o) und weil wir beide so starkes interesse an allem zeigen, biegen wir (im gegensatz zu den anderen) in einen seitenarm und paddeln durch falsche mangroven in eine lagune. auge in auge mit den farbenpreachtigsten schmetterlingen und voegeln. ich liebe dieses land! und dann reisse ich mir die klamotten vom leib und springe im bikini in den fluss. anacondas, kaimane und piranhas - ich komme! sehe nichts, denn der fluss ist braun von sedimenten. fuehle mich etwas unwohl... und die stroemung ist auch nicht ohne. nach 15 minuten hab ich genug (durfte wegen der neuen taettowierung sowieso nicht baden!) ... und dann faengt es wieder an zu regnen. so stark, dass die lagune anfaengt, sich zu fuellen...

sonntag:

es regnet immer noch in stroemen. wie angenehm. nach dem fruehstueck wieder in die cabaña, unter das moskito-netz und dem regen lauschen, der auf das palmendach prasselt! ... am nachmittag hoert es auf und wir starten unseren ausflug in ein indianerdorf - werden den schamanen treffen. fuehle mich wie ein eindringling, irgendwie. aber der besuch und das gespraech sind sehr interessant. danach erwerbe ich dschungel-schmuck: armbaender und ketten. kann einfach nicht anders. sind toll ;o) am abend trage ich meinen indianerschmuck in kombination mit europaeischer und ecuadorianischer mode. klasse stilbruch! ... nach dem abendessen gehen andreas und ich in die bar - treffen auf die guides, das management und natuerlich den bartender. nach zwei gin tonic, vier bier und anderen sachen geht es mir sehr gut... um 4 krieche ich ins moskitonetz. gluecklich!

montag:

andreas hat nen chucháqui und bleibt im bett. ich wage es und fahre zum piranha-fischen. sitze in den mangroven und starre auf die truebe wasseroberflache. nach 30 minuten hab ich die schnauze voll. fischen ist doof. und ganz besonders, wenn frau nichts angelt!!! nur der ashuar faengt einen piranha. nach genauerer betrachtung bin ich froh, dass ich das vieh nicht vor meinem bad gesehen habe!!! ... und nach dem mittagessen treten wir die heimreise an. kanufahrt - und eine horde roter bruellaffen, die uns auf wiedersehen sagen. wanderung durch dorf und bananenplantage. flug nach shell und weiter nach quito. und endlich - nach fast sieben monaten - sehe ich auch den cotopaxi. und er zeigt mir sein schoenstes gesicht! schneebedeckt erhebt er sich majestaetisch aus den wolken, ein traum ... habe ich alles nur getraeumt?!

13. märz 2006 - farrear

ich sitzte gerade mit der zweiten tasse kaffee und den hunden zu meinen fuessen am pc und erfreue mich der wieder gewonnenen kognitiven faehigkeiten.

es ist natuerlich nicht bei einer flasche rum geblieben. die party stieg bei uns in der kueche und wir haben 2,5 flaschen rum und 7 liter cola geleert bevor wir dann in die discoteca "blues" gefahren sind. hm, leider nicht ganz sooo mein ambiente; zu snobbish. aber dafuer hatten wir ne couch und ich konnte sogar noch ganz angeregte konversation fuehren (selbst nach 10 bechern cuba libre und zwei weiteren pilsner bieren). als die musik dann von progressive house in aggressive techno ueberging, hat es mir/uns entgueltig gereicht. halb 3 im bett. voellig in ordnung.

samstag morgen mit erneutem geraeusch konstanten regens munter geworden... was tun? sauber machen? hm, die staubmaeuse unter dem bett entfernen und mal die von der terrasse rein gewehten blaetter zusammen kehren? gar keine so schlechte idee und ueberraschenderweise nicht nur von mir; muessen uns fast um den schrubber streiten. hm. das wetter ist immer noch nicht wirklich besser... wir gehen ins quicentro. shoppen kann frau schliesslich immer. und siehe, sie wird fuendig. ein sommerlich-luftiges oberteil bei naf naf. jetzt muss sich nur noch die sonne mal wieder zeigen. die hoffnung bleibt.

am abend essen wir lecker lasagne und gehen danach in die mariscal. alines und mein wunsch: no bar. weil frau da wenigstens auch tanzen kann. und ja, neben der obligatorischen salsa-runde, werden ein bisschen reaggeton, hip hop und klassiker der disco-geschichte gespielt. mir geht es nach einem (super starken) gin tonic gut. fuehle mich mit der tanzflaeche mental verbunden und als um 3 das licht angeht, hab ich noch keine richtige lust nach hause zu gehen. aber besser isses, denn sonntag morgen (um 11) haben wir schon eine verabredung zum fruehstueck. hm. und die sonne zeigt sich auch ein bisschen...