Wednesday

28. februar 2006 - la tortuga

das haus ist ruhig, die maedels schlafen, ich habe gerade die erste maschine waesche auf die terrasse gehangen. bin ueberraschenderweise nicht muede. nun gut. die 10 stunden busfahrt von manta nach quito hab ich auch ganz gut schlafen/doesen koennen. wenn nicht nur alle graeten danach weh tun wuerden... obwohl das neben dem sonnenbrand auch egal ist.

anlaesslich von judes geburtstag sind wir maedels, 6 an der zahl, richtung kueste aufgebrochen. am freitag abend noch einmal pasta gekocht, den weisswein eingesteckt und 23.15 uhr in den panamericana bus gesprungen. a glaesli zur feier des tages und so laesst es sich schlafen. am morgen relativ frisch in guayaquil aufgewacht - und fest stellen muessen, dass es regnet. wenigstens ist es nicht kalt. gut, dann mal den bus zur kueste suchen. playa? playa! eine gemuesemarkt-grosse halle, in der sich die menschen hintereinander draengen. erstmal anstellen. in moerderischer schneckenmaessiger geschwindigkeit quaelen wir uns der ersten kurve entgegen. noch bewegen wir uns... nach drei stunden kommen wir ins stocken. ich bekomme kopfschmerzen, die luft wird duenner, es wird heisser. ich muss hier raus. zwaenge mich durch menschenmassen auf der suche nach wasser. werde fuendig. mache mich auf den rueckweg. die maedels keinen millimeter voran gekommen. aber jude steht mir freudestrahlend gegenueber: sollen wir es wagen... ein serioes gekleideter ecuadorianer bietet uns bustickets unter der hand an; damit wir schneller weg kommen. preis? 5 dollar, was hundert prozent aufschlag sind. frage: wollen wir einen qualvollen erstickungstod oder den langsam immer wuetender werdenden mob in kauf nehmen und ewig stehen? definitives nein! der schleuser nimmt uns in den entengang. wir sind draussen, atmen (halbwegs) frische luft, sehen den himmel (leider immer noch grau und regen versprechend). haben bus k. der, der gerade aufgefuellt wird, ist h. kann ja nicht mehr so lange dauern... und wieder haben wir uns getaeuscht. jede, der tausend (leicht uebertriebene, aber gefuehlte zahl) busgesellschaften hat dieses buchstabensystem eingefuehrt. wir warten, es faengt an zu regnen. bus i. bus j. naechster muesste unserer sein. aber nein, man hat j1 und j2 eingefuehrt. ein traum! naja, nach einer stunde sitzen wir im bus richtung westen. in santa elena steigen wir nach circa anderthalb stunden aus und wechseln den bus. der ist so voll, dass wir selbst im stehen keine luft bekommen. alle fenster auf. ich fuehle schon den steifen hals. egal, wir sind auf der ruta del sol, die sonne scheint, der pazifik zur linken. nach einer weiteren stunde (mit kleiner buspanne) erreichen wir ayampe und unser quartier: www.latortuga.com.ec

auf dem weg zum meer stolpern wir ueber handteller grosse weisse und rote krabben. babykrabben ueberall am strand. kein mensch weit und breit. der pazifik? angenehm warm. am naechsten morgen stehe ich auf und verspuere das beduerfnis ins meer zu tauchen. anette kommt mit. es ist total angenehm. wir ueberqueren die sandbank und bleiben direkt dahinter. wenige zentimeter ueber uns zischen pelikane (oder so?!) vorbei. die wellen werden groesser. die erste erfasst mich, zieht mich nach unten, ich fuehle keinen boden unter den fuessen, komme auch nicht mehr nach oben. jetzt. luft. aber was ist das?! die zweite welle. wirbelt mich herum. stosse auf etwas. boden? nein, anette. auf der voellig anderen seite als noch vor einer sekunde. habe salzwasser in den augen, der nase und schlucke literweise den ozean. bekomme keine luft und verliere zusehens an kraft. welle nummer drei gibt mir den rest. ich schliesse ab mit dieser welt. schoen wars. ein ploetzlicher ruck und ich spuere sand unter meinen fuessen. kralle mich mit meinen zehen fest und versuche langsam vorwaerts zu kommen. eine weitere welle versucht ihr glueck an einem naiven opfer, aber ich bin mittlerweile bis zur huefte aus dem wasser. zitternd schleppe ich mich an den strand. spucke salzwasser. atme schwer. haette nie gedacht, dass es so angsteinfloessend ist!!!

wir fahren mit dem bus nach puerto lopez. lebensmittel und alkohol fuer unser barbecue einkaufen. die stadt ist voll. wir bekommen wasserbomben ab. und schaum. ist ja karnaval. und warm ist es auch. also nicht weiter schlimm. geniessen eine ceviche an der strandpromenade und fahren mit einer camioneta zurueck nach ayampe - die sonne auf dem kopf, den wind im gesicht und den ozean zur rechten. was fuer ein leben! habe mir eine kokosnuss gekauft (25 cent) und schluerfe die milch. hm, so laesst es sich leben, oder?! zurueck in ayampe springen wir in unsere bikinis, schmieren uns mit sonnenmilch faktor 45 oder 50 ein und gehen hinunter zum strand. chillen, abspuelen, chillen. nach zwei stunden reicht es mir. ich geh erstmal duschen und dann nen kaffee trinken (bin ja schon auf entzug...) die maedels kommen nach und nach auch hinzu. sollten wir dann nicht auch langsam das barbecue vorbereiten?! steinofen. und ein ganzes huhn solls werden. na dann mal prost mahlzeit. aber es wird. dauert nur ne weile. schon mal salat fertig machen und tomaten aushoehlen und fuellen. langsam bekomm ich hunger. erstmal ein bier. oder zwei. ist immer noch ziemlich heiss. das huhn brutzelt, die kartoffeln schwelen vor sich hin. zeit fuer nen wein, oder?! und dann ist das huhn fertig. grrr. super-lecker. verbringen den abend mit semi-intellektuellen gespraechen.

gestern morgen werden wir vom geraeusch des regens munter, der kontinuierlich auf das zeltdach prasselt. na prickelnd. die offene (!) camioneta kommt um 11. gehen wir erstmal fruehstuecken. die flipflops machen ein schmatzendes geraeusch auf dem aufgeweichten lehmboden. lecker. seh nach drei metern schon wieder aus wie ne sau. auch egal. bin ja nicht die einzige... auch nach dem fruehstueck keine besserung in sicht. der camioneta-fahrer zeigt uns stolz die plane. leider noch nicht gespannt. sehen einen kleinen see vor uns. selbst im geduckten zustand passt die plane nicht. bekomme platzangst. so geht das nicht. sind mittlerweile nass bis auf die haut. fahren wir halt offen. wenigstens bis nach puerto lopez. die hauptstrasse ist ein schlammloch. wir beenden unsere fahrt und entscheiden uns fuer einen bus. erstmal umziehen. neben der bushaltestelle. immer zwei maedels halten das tuch und zack zack, nasse klamotten runter, frische drauf. der bus wartet sogar auf uns. wir fahren noch ein stueck entlang der ruta del sol (im regen) und dann ins landesinnere. in jipijapa muessen wir umsteigen. und endlich manta. mein magen haengt mittlerweile in den kniekehlen. rucksaecke bei panamericana abgeben und ab, richtung malecón (strandpromenade)... aber damit haetten wir nicht gerechnet. mist, feiertag vergessen! die szenerie am strand erinnert mich an japanische rush-our. egal, erstmal was essen. frischen fisch. lecker. satt. machen wir nen strandspaziergang. sind auffaellig, weil einzige maedels mit heller haut und hellen haaren - werden angestarrt und wieder mit wasserbombem beschmissen. langsam wird es dunkel. wir kehren noch in eine bar ein, genehmigen uns entweder einen kaffee (meinereiner), einen milchshake oder ein bier. auf dem rueckweg zur station bekomme ich die groesste ladung wasser ab, die frau sich vorstellen kann. tagsueber ist das lustig, aber wenn die jeans fuer die busfahrt waerme spenden soll (wir fahren schliesslich nach quito, wo es 6 uhr morgens empfindlich kalt ist) und dann auswringbar ist, verliert selbst frau lobo ihre gute laune. werde muerrisch und stapfe klatschnass und missmutig zum bus. zum glueck hat jude noch ne schlafanzughose. sehe zwar reichlich daemlich aus, aber auch egal. sitze im bus und denke an heisse dusche im casa mauro...

und waehrend ich diese zeilen schrieb, sind meine haare gerade dabei gewesen zu trocknen...

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