Tuesday

30. september 2005 - el patio andaluz

ich bin bis oben hin mit gluecksgefuehlen voll gestopft! heute hatte ich einen der bislang schoensten morgen hier. das lag nicht zuletzt daran, dass ich einmal die sonne geniessen konnte. jedenfalls bin ich gestern abend ja noch in einer hau-ruck-aktion zu karla und rommel gezogen (nachdem ich spanischkurs hatte, zu mauro gehetzt bin, die waesche noch abgenommen und zusammen gelegt und letztendlich meinen koffer gepackt hatte). heute morgen dann in einem grossen, bequemen bett aufgewacht und eine heisse (!!!) dusche genossen.

mein meeting mit dem hoteldirektor vom patio andaluz war fuer um 9 angesetzt und mir wurde geraten ein bisschen mehr zeit einzuplanen um in die altstadt zu gelangen. also hoppste ich um 8 in die ecovia. eine stehende fahrt bis an ihr endziel. ich war in der altstadt - der gefaehrlichen ecke von quito; in der naehe des panecillo. hoch oben trohnte dieses voellig verhunzte abbild eines engels und grinste mich nicht minder freundlich an. auf den strassen war schon einiges los: von der erbsen verkaufenden dorfbewohnerin, über den schuhputzer, die jonglierenden kinder und die fein heraus geputzten geschaeftsfrauen. ich war am puls der stadt. die sonne schien mir ins gesicht und ich machte mich - mit sonnenbrille geschuetzt - auf die suche nach dem hotel. dank meines sehr guten orientierungssinnes erreichte ich meine destination nach bereits 5 minuten und da es noch so zeitig war, beschloss ich kehrt zu machen und auf dem plaza grande einen saft zu trinken. dazu ein schinken-kaese-sandwich und frau lobo war zufrieden. ich habe es genossen auf dem platz zu sitzen, die kolonialen gebaeude zu bewundern und die menschen zu beobachten. was mich am meisten freut, ich habe mich sicher gefuehlt; obwohl ich mit tasche und beutel unterwegs war! ein gutes zeichen, meint ihr nich auch?

nach dem meeting - ein wundervolles hotel, kann es nicht wirklich in worte fassen (sonnendurchflutet, patio, verwinkelte treppen...) - habe ich die ecovia zurueck genommen - diesmal sitzend und im anschluss ein taxi um nach bellavista zu kommen. drei stunden an diesem morgen, die wieder einmal das gefuehl verstaerkten, dass es ein geschenk ist, hier zu sein. ich werde mir mindestens einen weiteren tag goennen um die altstadt zu erkunden. und diesmal nehme ich auch den fotoapparat mit!

jedenfalls ist mein erstes zwischenresumée nach einem monat durchweg positiv: mir gefaellt das land, die stadt und die arbeit! mal sehen was der naechste monat mit sich bringt...

28. september 2005 - el tiempo, otra vez

ich habe einen neuen freund, mit dem ich richtig gluecklich bin! er ist zwar ziemlich klein, dafuer aber "ausfahrbar", flexibel und auch noch richtig nett an zu sehen ;o) ein richtiger gluecksgriff, der mich in den letzten beiden tagen sowas von befriedigt hat! mein kleiner knirps... so ein schirmchen hat schon was ;o)

heute nachmittag hat sich naemlich mal wieder was zusammen gebraut und als ich das buero am fruehen abend dann verliess, traf mich bald der schlag. von wegen suedamerika, dem herbst und winter entfliehen - die szenerie erinnerte mich stark an den herbst in passau. der heimweg gestaltete sich denn auch etwas abenteuerlicher: frau lobo hat diesmal vorgesorgt und die jeans bis kurz unter das knie hochgekrempelt (hatte bedankenswerter weise kniestruempfe an) und startete also richtung casa. das erste stueckchen der strecke ist ja besagter park; hier erzeugte jeder schritt meiner sneakers ein schmatzendes geraeusch auf dem braunen gras. partielle sicht unter 20 metern erschwerte das abschaetzen des weges, so dass es zu beinahe stuerzen auf grund aufgeweichten bodens kam. ein spass!!! als ich schliesslich die wohngegend erreichte, zogen sich meine augenbrauen bereits kritisch zusammen: welch widerwaertiger geruch! naseruempfend bin ich zu der erkenntis gekommen, dass es sich um das nasse fell der unzaehligen wachhunde handeln musste. lecker! auf dem letzten stueckchen weg lieferte ich mir noch mit einem indio-jungen ein kleines - inoffizielles - wettrennen. wer zu erst am berg unten ist. wir lagen gleich auf; bis er sich in semi-selbstmoerderischer absicht der kreuzung naeherte und nach dem motto "wer nicht wagt, der nicht gewinnt", die diagonale waehlte. damit war ich aus dem spiel!

apropos spiel: habe heute erfahren, dass ich eine karte fuer das fussballspiel ecuador-uruguay ergattern konnte. am samstag, 08/09/2005 ist das evento. frau wird sich wohl auch eines dieser trickots kaufen. gruppenzwang und so. aber das wird bestimmt chévere!

27. september 2005 - el tiempo

frau macht sich mal wieder gedanken - aber keine angst, sie werden nicht in apokalyptischen dunklen tunneln enden. ich sorge mich lediglich um meine gesundheit. waehrend deutschland wohl momentan einen goldenen herbst erlebt, wird quito von einer andauernden grauen riesenwolke okkupiert, die nicht den geringsten anschein macht bald zu weichen! soll soviel heissen wie: es schifft seit gestern abend durchgängig; damit es nicht allzu langweilig wird, mal nieselig, dann wieder konstant bindfädig bis hin zu eimer-ausschüttig. nett. besonders nett war auch die tatsache, dass frau gestern ihren schirm vergessen hatte. als ich nach 30 minuten fussweg endlich zu hause war, hatte ich die aeussere erscheinung einer gebadeten maus. konnte das tropfen von stirn und nase nicht mehr halten; hose hatte sich auch bis zu den kniekehlen voll gesogen - naja - und ein bisschen (viel) schlamm und dreck hatte sich mir ebenfalls angeschlossen ;o)

heute morgen war ich schlauer: schirm dabei und benutzt. des weiteren trage ich heute - und jetzt achtung - eine dicke weste, strickjacke, einen rolli und ein unterhemd; dazu kniestrümpfe. und ich friere immer noch. bin sogar schon so verzweifelt, dass ich mir einen wintertee gekocht habe (apfel-zimt). aber bina meint, es bleibt nicht so (sonst waere sie gar nicht mehr hier!). was bleibt mir also anderes uebrig als der dinge zu harren, die da kommen moegen. moegen sie doch sonne und waerme sein!

26. september 2005 - oktoberfest

einige von euch erzaehlten mir bereits was fuer einen ungeheuren spass sie doch an der wies`s haben - sei es beim ausweichen irgendwelcher haende auf dem allerwertesten oder dem allgemeinen chaos bei der parkplatzsuche in bayerns hauptstadt. ich kann von mir selber behaupten, diesem ganzen hype bis dato nicht erliegen zu sein.
ja, ich sagte bis dato. frau lobo muss erst um die halbe welt fliegen um auf ein oktoberfest zu gehen. das colegio alemán veranstaltet in verbindung mit der deutsch-ecuadorianischen handelskammer ein - ich denke - zuenftiges oktoberfest. im rahmen der zusammenarbeit von ecuadorline mit einem altstadthotel in quito (patio andaluz; super schoenes koloniales gebaeude) ergab sich fuer mich die gelegenheit am wochenende dabei zu sein. unser partner suchte jemand deutsch-sprachigen fuer die stand-betreuung - von spanisch-kenntnissen war zum glueck nicht die rede ;o) und so sprach ich mal mit bina, die ebenfalls der meinung ist, dass das eine ganz eigenwillige erfahrung werden wird. am freitag abend gegen 7 uhr geht es los (bis mitternacht) und dann nochmal samstag und sonntag von 9 bis 8 oder sonntag bis 5. eine kleine aufwandsentschaedigung von usd 50,- haben wir auch aushandeln koennen. transport und essen werden organisiert. schliesslich ist das evento in cumbayá, einem vorort von quito.

ich werde euch dann berichten, ob es richtiges weissbier und -wuerste gab. oh, da faellt mir ein: so a brezn waer scho fei halt was fein´s. mjam. mit suessem senf. grrr. und vielleicht diesem bayerischen krautsalat oder kartoffelsalat?! von mir aus auch ein dunkles brot! oh, ich steigere mich da in was rein. gaaanz ruhig! durchatmen. denk an dein herz; hier oben ist der sauerstoff eh schon so knapp!!!

ihr seht, ich bin gut beschaeftigt - die logistische meisterleistung des umzugs an besagtem gleichen wochenende bereitet mir zwar keine bauchschmerzen, erfordert aber ein gewisses mass an planung. dieser werde ich mich dann mal hingeben...

25. september 2005 - la manana después

es ist sonntag morgen und ich bin soeben einer dusche entsprungen. der abend entwickelte sich zu einem maedels-spass-tanz-event.

nachdem ich ja in otavalo schon so viel gegessen hatte, genehmigte ich mir im boca del lobo nur etwas kleines: 5 oder 6 yukabeallchen mit parmesan-krabbe-fuellung auf salatblatt an limette-schnittlauch-dip; muy rico. ein glaesschen (eher glas, da 0,25 l) rotwein und ein kaffee danach erfuellten meine ersten beduerfnisse. mauro hat uns nach dem essen dann verlassen und wir fanden unseren weg in die sutra-lounge.

ein blick auf die wandbemnalung half, in meinem kopf eine rekurrenz-kette zu bilden und zu erkennen, woher der name (kama)sutra-lounge kam ;o) alles chillig. fussbodenkissen; live saenger; mango-saft. und ploetzlich ueberfielen uns die 3 kellner und forderten uns zum tanzen auf - was wir nur allzu gern taten! was kann ich euch sagen, zwischenzeitlich haben wir gedacht, dass wir im falschen club waeren - haetten den gay-guide von quito lesen sollen: als ich vor dem maedelsklo wartete, kamen 2 kerle raus... und als ich kurz pause auf der couch machte, wurde ich von einer weiblichen person aufs hauprhaar gefasst und fast zum tanzen genoetigt... soviel dazu.
gegen 12 sind wir ins taxi gehoppst, weil hannah ja unbedingt an ihrem letzten abend auch noch mal in die disco wollte. an dieser stelle sage ich: hannah, das war eines der groessten opfer, die ich erbringen konnte! eine typische disco, die mich an meine jugend erinnerte (grins). der laden war gerade in der evolutionsphase des techno. ergo, keine melodien, sondern lediglich - naja - wie frau sich halt so einen rave - ach, ich hab doch auch keine ahnung; ist nicht meine musik. wuenschte mir sogar lieber ein bisschen salsa! versuchte mich zeitweise in den rhythmus der musik einzufinden, sass aber lieber auf der couch und beobachtete das treiben. bis ich mich eines schmierigen kleinen latinos erwaehren musste; der hat es sogar noch ein zweites mal versucht! gegen viertel vor 3 hatten meine augen dann vom disconebel endgueltig genug und die maedels erbarmten sich meiner. DANKE
jetzt freu ich mich aufs colibri - lieber fruehstuecken oder kaese-spaetzle? hm, difícil

24. september 2005 - otavalo

es ist dann doch kein poncho geworden, sondern ein weisser, flauschig-weicher apaca-schal (passend zu meinem kaninchenpelz und fuer den kalten, kalten winter in passau). desweiteren erwarb ich eines dieser suessen, kleinen gewebten beutelchen, die als portemonnaie in die hosentasche perfekt passen. soweit zu den praktischen sachen. nachdem das eimkaufen einer entspannten shoppingtour glich - sprich wenig leute, kein gedraenge, sonnenschein und ein kleines brischen - fand ich mich schnell in kauflaune und war heilfroh in den finanziellen resourcen eine grenzsetzung zu finden. nichtsdestotrotz erwarb ich die schwarze korallenkette mit zwei paar passenden ohrringen; hey, das alles fuer usd 4 - da waer ich ja schoen b...

wie wir nach otavalo gereist sind? mit einem dieser krassen ueberlandbusse. und nach der heutigen fahrt sage ich definitiv: busfahren ist chevere (ecuadorianischer ausdruck fuer cool). traf mich also heute morgen gegen 9 mit der hannah an der ecovia (der linien-stadtbus), fuhren in die altstadt (die ich so das erste mal periphaehr kennen lernte) um vom terminal terrestre (den frau abends definitiv meiden und auch sonst nicht unbedingt allein hingehen sollte) und nahmen von dort eine der zahlreichen busvereinigungen. kaum das wir los gefahren sind, stiegen staendig fliegende heandler ein, die ihre fritierten bananenchips, gebackenen erdnuesse, gefrorenen fruechte oder auch undefinierbare sachen in plastiktueten lauthals anpriesen. nun gut, bis einer circa 15 minuten eine rheuma-creme erlaeuterte. das hatte was von einem sektenfuehrer. jedenfalls dauerte die fahrt ungefaehr 2,5 stunden. an die rueckfahrt erinnere ich mich dafuer umso lieber: als wir die stadt in einem affenthempo ueber schlecht asphaltierte strassen verliessen - ich habe immer noch das geraeusch der bremsen im ohr, das mich stark an die atemmaske von darth vader erinnerte - drehte ich mich ein letztes mal um und sah die stadt im tal, umgeben von sanften, wenngleich nicht weniger imposanten bergen (vulkane cotacachi mit 4.944m und imbabura mit 4.609m) und schliesslich - aus den dunstigen wolken erhob sich majestaetisch die schneebedeckte spitze des cayambe (5.790m). dem nicht genug: vom gipfel des berges spann sich, dem tal entgegen, einer der schoensten regenbogen, die ich je gesehen habe (anmerkung: bitte erklaerung, warum regenbogen, jedoch kein regen; hatte da wohl in geo nicht ganz aufgepasst.)

was kann ich sonst von der landschaft berichten? in meinen augen doch sehr karg; vorherrschende farben: sand, ocker und beige - aufgelockert durch das gelb und blassgruen einiger agaven und den diversen fellfarben von kuh, schaf, schwein und hund, die sich allesamt am strassenrand wieder finden. daneben unterkeunfte, die ich nur mit der bezeichnung buden betiteln kann. davor alte und suesse, aber schmutzige indianerkinder, die irgendwie alle nicht wirklich viel zu tun haben. schon irgendwie trostlos. ich glaube dennoch, dass es diesen menschen soweit gut geht - angepasst an die unwirtliche, rauhe gegend, nichts anderes kennend, verspruehen sie einen leandlich-primitiven charme ;o) diese bemerkungen bitte als konnotationslos ansehen, da mein bild der welt nun einmal durch europaeische augen gepraegt ist und ich somit keinen gedanklich freien einfluss auf diese sichtweise habe; spreche den menschen hier auch kein zeugnis als unzivilisierte barbaren aus - sie sind eben anders als wir. und das ist auch gut so!

da faellt mir ein, dass ich bald demnaechst einmal eine dieser garkuechen ausprobiere; das riecht so gut: egal ob es sich nun um bananen oder teile von tieren handelt. mjam. egal. und wenn ich eine woche bauchschmerzen habe (bin bis dato noch nicht von diesem durchfall-virus befallen. drueckt mir die daumen). was frau echt vergessen kann hier - und das finde ich umso schlimmer, je bewusster frau sich wird, dass es sich um die exportschlager handelt - kaffee und schokolade. beides nicht wirklich geniessbar, da minderwertiger mist hier behalten wird. demgegenueber ist das ja gar nicht so schlecht: weniger schoki ist gut fuer die leibesfuelle ;o)

ach, und dann war ich gestern abend noch beim friseur: rein, haare nass und dann hat sich aber jemand orgiastisch geschnibbelt. ja, ich sagte: die spitzen und: ja, stufig. nun, innerhalb von 10 minuten wurde mir so ein fransenschnitt verpasst, fuer den ich in deutschland bestimmt alleine schon 25 euretten bezahlt haette. kurz anfoenen, mikroklacks gel und fertig. 15 minuten, 4 dollar. und ich seh chevere aus (glaub ich zumindest). werde wohl einmal im monat gehen - haare wachsen hier wie unkraut, und bald sind auch die dunklen spitzen weg... komme echt als blondine wieder...

so, jetzt muss ich mich aber mal fertig machen - gehen doch gleich ins boca del lobo zum essen und danach eventuell noch a weng tanzen...

23. september 2005 - salsa y casa

kann es sein, dass ich momentan ein sehr hohes mitteilungsbeduerfnis habe?! das mag daran liegen, dass frau lobo das letzte mal am 4. september mit jemandem telefoniert hat. hm.

auf jeden fall hatte ich doch angekuendigt, dass wir nach der wohnungsbesichtigung und dem essen noch die stadt unsicher machen wollten. nun, hannah hatte den wunsch ihren letzten donnerstag abend in DER szene-disco zu verbringen - leider war gestern abend ein reggea-konzert und da haben mich und auch die beiden anderen keine 10 pferde rein bekommen. also was war plan b? ein - in diversen ecuador-reisefuehrern betitelter - salsa-club im keller irgendeines hochhauses in irgendeiner strasse. suuuper. haben es aber gefunden und nachdem uns gesagt wurde, der mindestverzehr betrage usd 4, genehmigte ich mir einen mojito (nachdem ich schon bei hannah eine halbe flasche rotwein getrunken hatte und leider dem nikotin momentan wieder zu spreche, hatte das beduselnde wirkung). leider war die stimmung etwas gering (hatten auch noch nen hang-over von gestern), so dass wir gegen halb 2 den heimweg antreten wollten. und da traf es uns aus heiterem himmel: mindestumsatz war exklusive eintritt; eine saftige rechnung von usd 30!!! lag vor uns. so hatten wir uns das nicht vorgestellt. im nachhinein kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, die bananenchips vom nachbartisch 'umdispositioniert' zu haben!

morgen fahren wir nun doch nach otavalo - dem indio-markt hier in der gegend. da wird sich frau lobo nen poncho kaufen und einen auf indígena machen. nee, da steh ich ja gar nicht drauf. aber mal sehen was die denn so an - hm - schmuck und taschen haben (freu). abends gehen wir essen; ins boca del lobo ;o) und verabschieden hannah... schnief

und dann hoffe ich, dass ich nicht von diesem magen-darm-virus ergriffen werde, der momentan alles darnieder schmettert, was in meiner umgebung lebt (leider heute auch schon ungutes gefühl in magengegend... bin auf beobachtung). nun gut, dann werd ich mal wieder! beinahe haette ich es noch vergessen zu erwaehnen: meine neue bleibe ist ja von meinereiner inspiziert worden und ich muss sagen, ein huscheliges pleatzchen. kleines zimmer, aber voll suess. karla macht einen sehr sympatischen eindruck! auf jeden fall bleib ich dann jetzt noch bis ende september in der wg, zieh dann zu karla und rommel in die wohnung und - nachdem ich das gestern schon mit mauro abgeklärt habe - ziehe ich anfang dezember wieder in die wg (ist schon besser mir leuten um einen rum und ausserdem muss ich ja ab und an auch abends mit jemandem quatschen...) so sieht es also aus und werde mich dann mal mit den adress- und telefondaten melden!

22. september 2005 - muy estrano

auch heute einmal ein kurzes lebenszeichen aus der mittagspause. bis jetzt ist diese woche eher ruhig verlaufen. am montag abend befürchtete ich schon das allerschlimmste: nachdem ich mich gegen 6 uhr von der arbeit auf den heimweg machte, erschien mir die ganze umgebung schon etwas suspekt, um nicht zu sagen unheimlich. es ward dunkel. etwas zu frueh, denn normalerweise hat frau ja bis gegen 7 uhr tageslicht. jedenfalls bog ich gerade in unsere calle, als meine - von der intensiven sonneneinstrahlung immer noch ziemlich gemarterte nase - einen dicken tropfen kuehlen nasses von oben abbekam. ja, es fing an zu regnen und ich schaute gen himmel - und da war keiner mehr. schnell ins haus und was dann hernieder ging, kann ich nur als sintflutartig bezeichnen. ein winziger schmerz des bedauerns ergriff mich; sollte das das ende der trockenzeit sein, so frueh, mitten im september? oder waren auch ausnahmen in diesem lande moeglich?! um die geschichte nicht weiter in die laenge zu ziehen: bis dato regnete es nicht wieder!!!

gestern morgen nach dem sprachkurs - carmita meinte, ich solle nicht so ungeduldig sein - startete ich einen zweiten versuch zum auslaenderamt. ich erreichte das gebaeude und musste mit dem allergroessten erstaunen fest stellen, dass ich numero uno in der reihe war. mit meiner - nun auf spanisch geschriebenen - arbeitsbestätigung - rueckte ich also besagtem herrn wieder auf den pelz. ganz langsam sah er jedes dokument ein weiteres mal durch; nur keine eile. bei der frage, ob ich denn studentin sei, haette ich ihm am liebsten die augen ausgekratzt, schliesslich habe ich ein studentenvisum! erhielt also einen wisch, mit dem ich zu einer ganz speziellen bank, meine usd 7 einzahlen und mit der kopie wieder zurueck musste. nachdem mir gesagt wurde, die bank sei nicht weit entfernt, startete ich meinen weg zu fuss entlang einer der verkehrsdichtesten strassen dieser stadt. hust. einzahlung problemlos. durchschlag erhalten. wieder zurueck. doppelhust. hoch in den vierten stock und durchschlag gereicht; aber nein, der durchschlag und eine kopie des durchschlages! wie konnte ich nur; naja - bauch, beine, po - treppe runter, kopie und treppe wieder hoch. momentan besitze ich also keinen pass mehr, kann ihn aber ab dem 27. wieder holen. werde denen aber mal 2 tage extra goennen. eile mit weile und so.

auf jeden fall waren wir maedels (hannah, sara und meinereiner) im alternativkino und haben uns "short cuts" von robert altman angeschaut; aus dem jahre 1993 und der war voll schizo. da fuehlt sich frau mal wieder auf der hoehe ihrer kognitiven faehigkeiten. es lebe die normalitaet! muesst ihr euch mal in einer freien minute anschauen. aber seid gewarnt, der film dauert laenger als 3 stunden - wieder einbussen in sachen sitzfleisch. dafuer aber wieder einen leckeren frischen brombeersaft genossen. bin heute morgen dann gegen halb 1 ins bett gefallen und erwachte mit dem weckerklingeln und dem turbinengeraeusch des einfliegenden jumbos; como cada día. heute abend werde ich mir meine neue bleibe mal anschauen, einen leckeren gefluegelsalat von der hannah zu mir nehmen und danach machen wir vielleicht noch die mariscal (amüsiermeile) unsicher.

vamos a ver.

nachtrag um 3:45 pm: ich haette es nie erwaehnen duerfen - ein blick aus dem kellerfenster und auf die freiflaeche vor der grossen schiebetuer - die sonst soviel sonne herein laesst - und fette tropfen fallen auf den terrassenboden. nein, so kann es doch bitte nicht die naechsten monate sein (grosses schnief)...

19. september 2005 - guayaquil

ich muss alles sofort notieren, sonst platze ich noch. bin zwar erst vor 30 minuten mit dem nachtbus wieder in quito eingeflogen, aber diese strecke war der horror; konnte fast gar nicht schlafen und ausserdem tut mir alles weh (hinzu war die panamericana sooo komfortabel; da gab es sogar snacks. hm; frau kann ja nicht alles haben).

enonces, guayaquil... ist mal ne krasse stadt. am samstag morgen als wir ankamen, nahmen wir das taxi von der busstation um in die innenstadt zu fahren; da sind wir schon an einigen barrios vorbei gefahren, wo ich mir dachte: yap, datt koennte ein slum sein. weit gefehlt! ist nur die "aermere" gegend um die beiden huegel cerro san carmen und san ana gewesen. so, ankunft im hotel; typisch 5-sterne (kenn ich ja aus meiner zeit als reiseleiterin) und das fruehstuecksbuffet fuer uns nicht erschwinglich. also sind wir entlang der boulevardstrasse und quer durch den nationalpark richtung malecón 2000 (die uferpromenade am fluss guayas)gedackelt, auf der suche nach etwas essbarem. hannah weilt schon etwas laenger in diesem lande und fand denn auch geschmack an der mit kaese gefuellten kochbanane; meinereiner trank einen batida de mora, also einen brombeer-milch-shake. muy rico.

nach dieser kleinen staerkung ging die erkundungstour weiter: die kathedrale mit davor liegendem leguanpark - mann, das waren krass riesen viecher; und ein paar wasserschildkroeten - und letztendlich die malecón mit der rotonda (statuen mit beruehmten maennern; simón bolívar und san juan irgendwas)und der botanischen anlage: mutsch, das waere was fuer dich gewesen: canas und strelizien wohin frau geschaut hat!; mittags kurs an den pool im hotel zum chillen (leider beide auch kopfschmerzen gehabt) und nachmittags an die malecón del salada. da haben wir uns eines dieser tretboetchen ausgeliehen, noch einen batida de mora geholt und uns die sonne auf den pelz brennen lassen. ist aber viel zu schwuel dort!

am abend waren wir auf der suche nach einem restaurant - nicht einfach, wenn frau kein fastfood will - und da sind wir parallel zum boulevard gelaufen; so gegen halb 6 abends und da wurde es mir echt mulmig. aufregend, wie die alle an der strasse sitzen, irgendwelche fruechte verkaufen oder sachen (?!) brutzeln. wir waren aber mit abstand die einzigen europaer - die ganze zeit uebrigens - und da fand ich das nicht ganz so prickelnd. wurde aber danach mit einer riesigen portion camarones a la romana (panierte riesengarnelen mit avocado und lecker salat) entlohnt. den abend verbrachten wir im hotel - jede in einem king-size-bett ;o)(und ich hab sogar gebadet!!!)

gestern morgen gleich nach dem aufstehen ein taxi um zum cerro santa ana zu fahren; die 444 stufen durch das kuenstlerviertel las peñas bis hoch zum leuchtturm, kapelle anschauen und zurueck zum hotel: fruehstuecken, danach hat sich hannah an den pool geschmissen, ich habe 3 stunden lang deutsche welle gesehen; frau muss sich schliesslich politisch bilden. gegen 3 haben wir ausgechecked und mussten dann eine doppeldeckerbus-stadtrundfahrt machen - ich fuelte mich wie der esel in shrek II als die in die stadt kommen - mit den palmen und die musik, die lief war aehnlich. also 90 minuten im bus; die unterschiedlichsten ecken gesehen: von super-reich bis super-arm. das ganze bei unbewoelkten 36 grad celsius (kein sonnenbrand dank autralischer kokos-sonnenmilch, danke mutsch und paps; dafuer haare umso mehr erblondet). auf der malecón genehmigte ich mir dann noch das orts-typische gericht: ceviche (con camarones). eine kalte fischsuppe (mit viel riesengarnelen) voll lecker. sassen also am fluss (grosser, grauer fluss, der von cotopaxi in den pazifik fliesst). und den abschluss bildete noch ein besuch im i-max, wo wir uns walt disney's "la bella y la bestia" anschauten - super gut zu verstehen.

leider war der tag dann auch schon wieder vorbei; mussten das taxi zum hotel nehmen, rucksack holen, ab zum busbahnhof, naja, und dann diese schreckliche nachtfahrt. aber es hat sich gelohnt und da ich nun die gefaehrlichste stadt in diesem lande heil ueberstanden habe, sollte meine paranoia langsam aber sicher weichen.

heute abend werde ich bestimmt gut schlafen; was meint ihr?!

16. september 2005 - la reina del mundo

heute mal ein kurzer bericht in der mittagspause - wer weiss wie ich heute abend so drauf bin, schliesslich geht unser bus ja um 23.15 (mit ankunft in guayaquil um 7 uhr morgens)...

gestern abend haben wir, hannah, bina und meinereiner ganz spontan beschlossen, den teleférico (die neue seilbahn) einmal zu testen. nachdem es ja bekanntlich um 7 uhr hier dunkel wird, hatte ich erst gar keine richtige lust (mag ja stadt-auf-sichten nicht wirklich sonderlich). nachdem das taxi uns aber unten am berg absetzte und ich bereits von ca. 3.000m hoehe einen klasse blick hatte, war meine neugier geweckt. und hopp, in die kabine. wir stiegen und stiegen, die fahrt dauerte wohl an die 15 minuten - bis wir auf ca. 4.100m angekommen waren. und dann lag sie mir zu fuessen: der moloch von stadt, die vibrierende suppe, die einem flimmernden lava-strom glich. einfach nur: wow! wir standen direkt über der mitte der stadt und sowohl nach rechts (in dem falle sueden und altstadt) als auch nach links (ergo norden und neustadt) war kein ende zu sehen. über uns der mond und in der ferne die spitzen des cotopaxi und antisana, ebenfalls vom schein des mondes erhellt...

hach ja, ...

13. september 2005 - ziemlich geflasht

ich hatte heute meinen ersten richtigen spanisch-flow. das fuehlte sich gut an. nachdem ich circa 90 prozent der antworten meines interview-partners verstand - und er offensichtlich auch meine fragen - hatte ich sogar lust mich mit dem taxi-fahrer zu unterhalten. frau lobo musste doch noch auf die auslaenderbehoerde. ein act der verzweiflung; harrte 75 minuten in der schlange um dann zu erfahren, dass mein praktikumsvertrag sooo - also auf deutsch - keinesfalls akzeptiert werden kann. jetzt darf ich da nochmal hin. prozedere wird sein, dass ich noch einen authorisierungswisch bekomme, circa 10 dollar bei der bank einzahle, mit dem beleg wieder aufs amt gehe, den abgebe und nach circa einer woche mein visum holen kann. nett, oder? das krasseste war, dass ich danach ein taxi zur arbeit nehmen wollte und der erste mich abgewiesen hat; habe ihm die adresse gegeben und der meinte: in die gegend fahr ich nicht...

auf jeden fall lief es auf arbeit heute auch richtig gut; haben eine auswertung des interviews an bina gegeben - ab morgen werde ich dann den artikel fuer den newsletter basteln. ausserdem werte ich gerade ein bisschen die antworten einer umfrage aus, uebersetze spanische hotelprospekte ins deutsche und habe heute sogar schon veranstalter angerufen und schiffe fuer eine galapagostour - eine kundenanfrage - reserviert. auf spanisch, doppelfettesgrinsen.
ihr seht, ein richtiger flow.

ausserdem habe ich auch den flyer unseres hotels in guayaquil uebersetzt - 5 sterne luxusklasse, einziges ecuadorianisches mitglied im leading hotels of the world team. mit aussenpool und jacuzzi. grrr. habe mittlerweile richtig lust auf den wochenendausflug bekommen.

soderle, jetzt muss ich mal sehen, ob ich die waschmaschine in gang bekomme und morgen faengt dann ja endlich auch mein sprachkurs an.

hasta luego

12. september 2005 - el fin de semana

nun ist bereits montag und ich habe eine weile nichts von mir hoeren lassen. das soll aber nicht heissen, dass nichts passiert ist. ganz im gegenteil. frau lobo langweilt sich keineswegs - das mag auch an meinen mitbewohnern liegen, mit denen frau schon was unternehmen kann. so hat sich das mit dem sushi am freitag als erfolg heraus gestellt. war voll lecker und ich haette es selbst nicht besser machen koennen ¿grins? am samstag wollten hannah und ich eh nach papallacta fahren - uns tat ja noch alles weh - und da meinte doch die sarah, dass ihr chef mit privatchauffeur fahert und uns mitnimmt. gesagt, getan.
der weg mit diesem kleinbus war schon teilweise so krass, dass ich bis heute noch nicht schmerzfrei auf meinem steiss sitzen kann. man und frau stelle sich vor, das in so einem miefigen ecuadorianischen bus machen zu muessen... jedenfalls verliessen wir quito richtung osten - schraubten uns einen pass von circa 4.100 metern hoch und an erstarrten lavafeldern vorbei. in der hoehe bemerkte sogar ich als botanischer blindgaenger, dass keinerlei agaven oder andere sukkulenten mehr vorhanden waren.
nun, wir erreichten schliesslich das hochtal von papallacta und da war dann ausser dieser super-teuren, europaeisch anmutenden spa-anlage nur noch die touri-absteige, in die wir sonst gemusst haetten. pues, nachdem ja der chef mit war, kamen wir umsonst rein. uns wurden handtuecher, badekaeppchen und schliessfachschluessel gereicht und wir gingen uns umziehen - ich muss an dieser stelle zu meiner schande gestehen keinerlei badesachen mit gehabt zu haben, aber - die retterin in der not, danke nochmal - hannah lieh mir ihren - und jetzt kommt es - BIKINI, den ich dann auch ganz tapfer trug.
was ich noch sagen muss, ist, dass es regnete - was natuerlich umso besser war, denn die verschiedenen becken hatten unterschiedliche temperaturen und es war einfach nur huschelig. der antisana - ungefaehr 15 kilometer entfernt und normalerweise schneebedeckt - war nicht zu sehen. aber alles halb so schlimm, schliesslich waren die 3 stunden im heissen wasser - und das ganze ohne viele andere leute - einfach herrlich. nicht verwunderlich also, dass wir auf der rueckfahrt im bus seelig schliefen und erst von der nachmittagssonne in quito wieder geweckt wurden.
am abend sind wir ins kino gegangen. ein peruanischer film, der baños de damas hiess und mehrere parallele geschichten erzaehlte, die alle in besagtem damenklo aufeinandertrafen. voll schizo, aber ich hab den grossteil verstanden.
sonntag liessen wir ruhig angehen; soll heissen, dass wir in die mariscal zum brunchen gefahren sind. lecker fruchtsalat und -saft im colibri. hm. danach noch ein wenig in der ansonsten nicht autofreien zone spazieren gehen und im parque el edifijio ein wenig an den staenden wuehlen - die unmengen an schmuck reizten mich schon, aber noch werde ich haushalten... ein kleiner milchshake im buhoos - mexikanisches frida kahlo restaurant und dann ab nach hause; ein wenig sonne auf dem balkon tanken, an zu hause denken und den abend mit der dvd "habla con ella" ausklingen lassen...
die plaene fuer diese woche sind auch schon wieder ganz schoen voll. morgen fuehre ich ein interview mit einer art umweltschutzorganisation durch, dann wollen wir nochmal versuchen mit dem teleferico auf den berg zu fahren; ach und dann muessen wir unsere bustickets kaufen. freitag nacht fahren hannah und ich naemlich nach guayaquil = 10 stunden naechtliche busfahrt, ankunft samstag frueh morgens, dann stadt erkunden - mal sehen, ob wir da schon ueberfallen wurden - und die nacht verbringen wir im hotel oro verde, eines unserer produkte von ecuadorline. die fotos sahen jedenfalls toll aus. sonntag noch die malecon - uferpromenade - entlang schlendern, meeresfruechte essen und den nachtbus zurueck nach quito - und montag wieder arbeiten... haben schon beide ein bisschen schiss vor dieser stadt, aber sind ja vorsichtig... und ausserdem ist schon alles gebucht.
vamos a ver

07. september 2005 - bergfest semana uno

mittlerweile sind mir die absoluten unterschiede in der gesellschaft hier nicht verborgen geblieben. die schere ist mal richtig weit auseinander. waehrend dir im grossen einkaufszentrum die damen in gucci entgegen kommen, du dir selbst bei 50% reduzierten preisen im mng nichts kaufen kannst und vor den eingangstueren die hutzeligen alten weiber ihre selbst gebackenen teile verkaufen, da treten frau schon teilweise die traenen in die augen.

das mit dem sicherheitsfaktor ist auch so ne sache. nachdem es hier echt innerhalb von 15-30 minuten finster wie in einem baerenpopo wird, lungern teilweise schon komische subjekte herum. aus der stadt (also vom kommerziellen zentrum) bis zu meiner momentanen bleibe sind es ungefaehr 10 minuten zu fuss - ich bin froh, dass hannah mit mir geht. demnaechst - ab ende september - muss ich mir was anderes einfallen lassen. ecovia (bus) ist eine moeglichkeit, aber da werden eh die meisten bestohlen. bin ich eigentlich paranoid?! hm.

desweiteren habe ich heute die ersten 30 minuten meiner mittagspause auf der terrasse verbracht. das war keine gute idee. obwohl ich mein gesicht mit lsf 30 eincremte, ziert momentan ein dunkelrosa bis hellrotes ungetuem die mitte meines gesichtes. war echt keine gute idee. zumal ich nach der arbeit noch passfotos habe machen lassen (ich muss doch noch auf die botschaft und die einwanderungsbehoerde - alles ein nicht enden wollender spass).

auf arbeit habe ich mich auch soweit eingelebt. moechte noch viel mehr machen, kenne aber leider die produkte noch nicht "de la corazón" (aus dem ff). bin also viel am lesen - und ausserdem hat mich das abenteuerfieber gepackt: ich moechte in den dschungel, an die kueste, den bergnebelwald und die sierra; alles! und quito muss ich auch noch erkunden. oh mann, ich glaube, dafuer reicht die zeit gar nicht...

aber ich werde mein moeglichstes tun, um euch mit neuen informationen zu versorgen; versprochen!

05. september 2005 - el día de trabajo numero uno

ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. am besten am anfang. heute morgen wachte ich denn also in meinem neuen zimmer durch den schein der aufgehenden sonne auf; das war so ungefaehr um 6 uhr morgens. war aber ausgeschlafen, was also kein problem darstellte ;o)

nach der morgendlichen lektuere des el comercio wurde ich um 8 uhr von hannah abgeholt und wir starteten unseren weg zur arbeit. zu dem zeitpunkt wusste ich noch nicht, was mich erwartete... ungelogen 30 minuten bergauf und wenn ich sage "bergauf", dann meine ich nicht irgendwelche minihuegel, sondern richtige steigungen. voellig fertig also am buero; was sich als wohnhaus des firmengruenders heraus stellte und fuer mich eine hacienda ist. superkomfortable unterkunft. das buero selber ist im keller, deswegen auch "a...kalt". sehr klein, aber trotzdem nett. kimba, der labrador des hauses begruesste mich ebenfalls schwanzwedelnd (wann hatte frau das schon mal in letzter zeit?! oops).

um 10 hatten wir, also hannah, meinereiner, bina, die ecuadorianische mitarbeiterin und der mensaje (botenjunge) unser erstes meeting. danach wurde ich von bina in die philosophie und strukturen der firma eingeweiht - geschlagene 2 stunden. bin jetzt auf der hoehe des geschehens.

hannah fuehrte mich dann in die ersten arbeitsschritte ein; fuehle mich schon wie ein dreamweavercrack. hab auch voll "bock" auf die arbeit bekommen!

abends musste ich noch zur bank; die miete fuer mauro einzahlen. DANKE hannah fuer die hilfe: von der arbeit also den berg inne stadt wieder runter. erste bank, die auf dem weg lag, natuerlich geschlossen. also weiter ins finanzielle zentrum; entlang der 8 spurigen strasse und den stinkenden alten bussen. meine armen lungen. angekommen an der bank (um halb 7) ein bild des grauens: die schlange bis draussen. ungelogen: ca. 100 bis 150 leute, die auch ein anliegen hatten. natuerlich stand ich die ersten 15 minuten in der falschen schlange. vernahm dann die worte "titulares sólo", was natuerlich bedeutete: kontobesitzer. als ich dann so in der zweiten schlange wieder ganz hinten anfing zu stehen, wurde mir klar, dass ich bestimmt irgendein duemmliches papier braeuchte, um die einzahlung durch zu fuehren. frau lobo also langsam am durchdrehen (zumal kein sauerstoff mehr vorhanden). letzte chance: ich mach mal einen auf auslaender, was nicht so schwer war, da ich eh die einzige europaeerin war. huschte also so schnell wie moeglich an den schalter fuer schwangere und behinderte; die nannten das wohl "problemkasse" oder so - und schliesslich war ich ein problemfall! ich also mit einem voellig zerknirschten gesicht zu der dame am schalter: "no entiendo español y debe hacer un pago en una cuenta" - kann kein spanisch und muss was einzahlen... schmeiss ihr den zettel mit der kontonummer hin und schau sie treudoof an... und sie erbarmte sich meiner; fuellte den zettel aus und nahm mein geld!

ich liebe diese stadt!

auf dem rueckweg gehmigten sich hannah (die tapfer zu mir stand, zwischendurch aber auch noch einkaufen war) ein sharwama (oder so). eine tuerkische spezialitaet, dem doener nicht unaehnlich) mit super fetter knobisosse. jetzt bin ich ziemlich voll. aber essen ist toll. ahne schon schreckliches fuer meine weitere figuerliche gestaltung. da hilft auch der weg zur arbeit wenig...
so, das soll es gewesen sein; sonst schlaft ihr mir noch ein und lest gar nix mehr. danke fuer die aufmerksamkeit und bis demnaechst

04. september 2005 - a un ounto de ir a alemania

wir kommen nach deutschland - also wir, die ecuadorianischen fussballer ;o) gestern war ganz schoen was los in der stadt; auch ein kleines land weiss wie es sich freuen kann!

ausserdem habe ich heute das erste mal bekanntschaft mit dem hiesigen "sistema espress" gemacht: 90 minuten warten. das bedeutete dann fuer uns: "la mitad del mundo" (fuer die spanisch unkundigen: die mitte der erde; der punkt wo frau lobo mit einem fuss auf der nord- und dem anderen auf der suedhalbkugel stehen kann) muss warten. ich bin mittlerweile auch der ueberzeugung, dass saemtliche 1,8 (oder so) millionen einwohner der stadt sich ebenfalls auf diesem berg eingefunden hatten - das mag vielleicht auch an dem volksfest gelegen haben, dass - unschwer zu erkennen - von "el condor pasa" - musikanten untermalt wurde.

nichtsdestotrotz war das wetter eine wucht: stahlblauer himmel, sonnenschein und angenehmer wind (NEIN, ich habe mir nicht den pelz verbrannt, denn ich cremte mich ein), sodass wir uns entschieden, ein paar der hoehenmeter zu fuss zurueck zu legen - aber ganz langsam fuer den anfang (bin schon etwas kurzatmiger als in der alten heimat). das machte uns auch ueberhaupt nichts aus, denn wir genehmigten uns am morgen einen ausgiebigen brunch im cafe colibri - mit eben jenen tierchen ueber uns im limettenbaum. frau lobo hat in jenem moment ihre liebe zu lokalen fruechten entdeckt (mjam) und mutsch: ich steh total auf den brombeersaft hier; versuch den mal mit bananensaft und orangensaft zu mischen!

soderle, heute abend wird noch ein kleines salaetchen fabriziert und morgen stuertze ich mich in den arbeitsalltag. alles weitere dann demnaechst!

ps: mir gefaellt es hier und ich fuehle mich wohl, falls das noch nicht so aus den letzten zeilen (der meta-ebene, herr n.) heraus zu lesen war!

03. september 2005 - angekommen

nach einem grauenhaften flug (was macht frau nur 11 stunden lang?!), bin ich wohlbehalten in quito angekommen. bina hat mich vom flughafen abgeholt - ein dankeschoen dafuer - und wir sind mit dem taxi zu meiner ersten unterkunft gerauscht (ich kritisiere uebrigens keinen fahrstil mehr!)

hier wurde ich ganz lieb von mauro, dem hausbesitzer und seinen beiden labradorhuendinnen begruesst. nach und nach lernte ich auch die anderen leute der wg kennen - chicos alemanes. die nacht verbrachte ich in meiner kleinen, aber umso farbenfroheren kemenate - traumlos leider, aber frau kann ja nicht alles haben.

gerade habe ich ein wenig das barrio erkundet; primaer weil mich der hunger trieb. danke nocheinmal iberia fuer umfangreiche nahrungszufuhr, aber die haelt ja bekanntlich keine 24 stunden ;o)

momentan harre ich der dinge, die da kommen moegen. hannah hat sich angekuendigt; die jungs ziehen morgen aus (stringend gedacht wird heute abend dann gefeiert). so, das dann fuer heute. melde mich bald wieder (haben internetanschluss hier im haus)...