Tuesday

24. september 2005 - otavalo

es ist dann doch kein poncho geworden, sondern ein weisser, flauschig-weicher apaca-schal (passend zu meinem kaninchenpelz und fuer den kalten, kalten winter in passau). desweiteren erwarb ich eines dieser suessen, kleinen gewebten beutelchen, die als portemonnaie in die hosentasche perfekt passen. soweit zu den praktischen sachen. nachdem das eimkaufen einer entspannten shoppingtour glich - sprich wenig leute, kein gedraenge, sonnenschein und ein kleines brischen - fand ich mich schnell in kauflaune und war heilfroh in den finanziellen resourcen eine grenzsetzung zu finden. nichtsdestotrotz erwarb ich die schwarze korallenkette mit zwei paar passenden ohrringen; hey, das alles fuer usd 4 - da waer ich ja schoen b...

wie wir nach otavalo gereist sind? mit einem dieser krassen ueberlandbusse. und nach der heutigen fahrt sage ich definitiv: busfahren ist chevere (ecuadorianischer ausdruck fuer cool). traf mich also heute morgen gegen 9 mit der hannah an der ecovia (der linien-stadtbus), fuhren in die altstadt (die ich so das erste mal periphaehr kennen lernte) um vom terminal terrestre (den frau abends definitiv meiden und auch sonst nicht unbedingt allein hingehen sollte) und nahmen von dort eine der zahlreichen busvereinigungen. kaum das wir los gefahren sind, stiegen staendig fliegende heandler ein, die ihre fritierten bananenchips, gebackenen erdnuesse, gefrorenen fruechte oder auch undefinierbare sachen in plastiktueten lauthals anpriesen. nun gut, bis einer circa 15 minuten eine rheuma-creme erlaeuterte. das hatte was von einem sektenfuehrer. jedenfalls dauerte die fahrt ungefaehr 2,5 stunden. an die rueckfahrt erinnere ich mich dafuer umso lieber: als wir die stadt in einem affenthempo ueber schlecht asphaltierte strassen verliessen - ich habe immer noch das geraeusch der bremsen im ohr, das mich stark an die atemmaske von darth vader erinnerte - drehte ich mich ein letztes mal um und sah die stadt im tal, umgeben von sanften, wenngleich nicht weniger imposanten bergen (vulkane cotacachi mit 4.944m und imbabura mit 4.609m) und schliesslich - aus den dunstigen wolken erhob sich majestaetisch die schneebedeckte spitze des cayambe (5.790m). dem nicht genug: vom gipfel des berges spann sich, dem tal entgegen, einer der schoensten regenbogen, die ich je gesehen habe (anmerkung: bitte erklaerung, warum regenbogen, jedoch kein regen; hatte da wohl in geo nicht ganz aufgepasst.)

was kann ich sonst von der landschaft berichten? in meinen augen doch sehr karg; vorherrschende farben: sand, ocker und beige - aufgelockert durch das gelb und blassgruen einiger agaven und den diversen fellfarben von kuh, schaf, schwein und hund, die sich allesamt am strassenrand wieder finden. daneben unterkeunfte, die ich nur mit der bezeichnung buden betiteln kann. davor alte und suesse, aber schmutzige indianerkinder, die irgendwie alle nicht wirklich viel zu tun haben. schon irgendwie trostlos. ich glaube dennoch, dass es diesen menschen soweit gut geht - angepasst an die unwirtliche, rauhe gegend, nichts anderes kennend, verspruehen sie einen leandlich-primitiven charme ;o) diese bemerkungen bitte als konnotationslos ansehen, da mein bild der welt nun einmal durch europaeische augen gepraegt ist und ich somit keinen gedanklich freien einfluss auf diese sichtweise habe; spreche den menschen hier auch kein zeugnis als unzivilisierte barbaren aus - sie sind eben anders als wir. und das ist auch gut so!

da faellt mir ein, dass ich bald demnaechst einmal eine dieser garkuechen ausprobiere; das riecht so gut: egal ob es sich nun um bananen oder teile von tieren handelt. mjam. egal. und wenn ich eine woche bauchschmerzen habe (bin bis dato noch nicht von diesem durchfall-virus befallen. drueckt mir die daumen). was frau echt vergessen kann hier - und das finde ich umso schlimmer, je bewusster frau sich wird, dass es sich um die exportschlager handelt - kaffee und schokolade. beides nicht wirklich geniessbar, da minderwertiger mist hier behalten wird. demgegenueber ist das ja gar nicht so schlecht: weniger schoki ist gut fuer die leibesfuelle ;o)

ach, und dann war ich gestern abend noch beim friseur: rein, haare nass und dann hat sich aber jemand orgiastisch geschnibbelt. ja, ich sagte: die spitzen und: ja, stufig. nun, innerhalb von 10 minuten wurde mir so ein fransenschnitt verpasst, fuer den ich in deutschland bestimmt alleine schon 25 euretten bezahlt haette. kurz anfoenen, mikroklacks gel und fertig. 15 minuten, 4 dollar. und ich seh chevere aus (glaub ich zumindest). werde wohl einmal im monat gehen - haare wachsen hier wie unkraut, und bald sind auch die dunklen spitzen weg... komme echt als blondine wieder...

so, jetzt muss ich mich aber mal fertig machen - gehen doch gleich ins boca del lobo zum essen und danach eventuell noch a weng tanzen...

0 Comments:

Post a Comment

<< Home