Wednesday

21. november 2005 - pululahua

wenn frau bedenkt, dass in deutschland der erste schnee gefallen ist, dann fühlt sie sich schon ein bisschen komisch, wenn sie gesteht, dass sie sich gestern bärigst den pelz verbrannt hat. trotz mehrmaligem eincremens sind oberarme und schulter-hals-partie von einem satten kaminrot. ausserdem kann ich die haut von meinen hacken abziehen, aber das sind die einzigen negativen aspekte des gestrigen ausfluges und ich beschwer mich auch gar nicht. es handelt sich hier ausschließlich um objektive berichterstattung.

wir hatten uns ja bereits während der woche auf den krater geeinigt und so sind die 4 chicas des casa zusammen mit einem ecuadorianischen päärchen am sonntag morgen aufgebrochen. unweit von quito entfernt, eröffnen sich dem wanderer wieder einmal völlig neue welten. der blick vom parkplatz in den krater (mirador de ventanillas) und frau lobo war fasziniert: alles grün und mehrere berge, die fast wie hügel wirkten, erhoben sich, das tal mit wenigen häusern spärlich besiedelt, dafür einige exemplare der gattungen esel, pferd, kuh und schwein. menschen trafen wir den gesamten tag fast gar nicht und wenn doch, dann schauten sie uns nur ganz scheu an.

jedenfalls starteten wir unseren abstieg von ungefähr 3.400m höhe hinab ins hochtal (2.540m): ein rutschiges vergnügen über steine, schotter und sand; dazu der abgrund und die knirschenden geräusche der anderen, die teilweise mit ihren sneakers keinen wirklich guten halt fanden (danke nochmal an mich selber für den kauf der trekking-schuhe - manchmal kann frau nur über sich selbst staunen). hochkonzentriert erreichten wir den talboden nach ungefähr 30 minuten und setzten unseren weg fort. eine kleine runde war geplant; hatten diesmal auch keine sandwiches mit und von genug wasser konnte auch keine rede sein. die umrundung eines der oben benannten hügel war das von jude geplante vorhaben - hatte das alles schon mal vor 2 jahren gemacht und in 4 stunden sollten wir spätestens wieder oben sein; ach ja, wir mussten ja wieder hoch...

die umrundung des größeren der beiden hügel (genannt lomo podoña) stellte sich dann als durchwanderung verschiedener welten heraus. es fing an mit unbewachsener graslandschaft, ging weiter mit subtropisch anmutendem, bromelienbehangenem wald, steppenartigem flachland, gelber mondlandschaft und später wieder bewaldeter berglandschaft. dass dies nicht in 2,5 stunden zu sehen ist, müsste mittlerweile klar sein. gegen 4, das war 5,5 stunden nach unserem start, waren wir so froh, endlich eine hacienda gefunden zu haben, die offen war und uns mit ein paar kohlenhydraten versorgen konnte. jana und leika, die hunde (hatten wir mit genommen) waren auch schon völlig fertig. eine stärkung und dann hieß es, der aufstieg. und ich war dann selbst überrascht, dass wir für die überwindung der circa 500-600 höhenmeter (inklusive einiger pausen, in denen wir den wolken zusahen, die mit uns aufstiegen) gerade einmal 40 minuten gebraucht hatten. ihr könnt euch den endorphin-ausschlag vorstellen, grrr. fühlt sich toll an.

diese nacht habe ich nach einer heißen dusche richtig fantastisch geschlafen!

was ich übrigens auch noch ergänzen wollte: ich war am freitag beim friseur und muss sie jetzt wieder offen tragen, denn sie halten nicht in einem pferdeschwanz. sebastián meint, es sei ein sehr alternativer schnitt und die lustige mischung aus mindestens 5 verschiedenen farben sei auch mal was anderes - aber es gefällt ihm. hm, ich hoffe, sie wachsen schnell und ich kann endlich die roten spitzen abschneiden lassen. es ist insofern aber unproblematisch als dass ich für diesen friseurbesuch 4 dollar bezahlt habe; das muss frau sich mal vorstellen!

ansonsten frage ich mich, was die tabletten für meine darmflora für einen stoff enthalten haben, denn bereits nach 2 bis 3 tagen konnte ich schon wieder problemlos pizza und tiramisu essen - haben am samstag abend wieder einmal alle zusammen gekocht. und heute abend, da bin ich zum essen eingeladen - mal sehen wohin ich entführt werde...

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